Fernweh


Richtung Osten dort, wo der Tag beginnt, wo der nebelgraue Morgentau das Dunkel der Nacht verschlingt, dort war ich vor geraumer Zeit, dort ist mein Fernweh geboren, denn nebulöse Kälte wollte ich nicht frieren, ich suchte ein neues Plateau und stieg hinauf in die Hochebene des Himalayas und schaute dort oben in den Welten Atlas, fern jeglicher Zivilisation startete ich meine Mission, die Welt zu entdecken, um den Platz zu finden, der dem himmlischen Frieden gleicht, suchte ich das Reich, wo der Mensch noch über Glück, frieden und Hoffnung verfügt, ein Ort, wo das Wort Liebe keine Lüge ist, den Ort wo ich mein Fernweh vergiss.


Richtung Süden, wo die Sonne steht am höchsten Punkt, der Tag hell ist und natürlich bunt, dort wo das Nebelgrau zum Himmelblau formatiert, dort wo man niemals friert, dort war ich vor geraumer Zeit, dort wurde mein Fernweh entflammt, denn ich wollte als weißer Mann mich nicht zum Apartheid bekennen, und dem schwarzen nicht sein Lebensraum verbrennen, ich suchte ein neues Plateau und siedelte in die unendlich weite Steppe des Krüger Nationalpark, und redete meine Mission stark, ich schaute wieder in den Welten Atlas, ich Vergaß dabei all den Hass, denn die reiche Tierwelt war eine Sinnenfreude, jedoch fehlte der Frieden also musste ich weiter ziehen.


Richtung Westen, wo der Tag langsam endet, wo der Tag dämmert, das Sonnenlicht verschwindet, dort wo man mit dem Nachbarn verfeindet, wo das Abendrot das Himmelblau verglüht, dort war ich vor geraumer Zeit, dort fand mein Fernweh seinen Höhepunkt, denn im Kapital ruhen Tausende gefahren, denn kein Geld zu besitzen, bedeutet in dieser Zivilisation tretende hufen zu spüren, ich suchte ein neues Plateau und stieg ab in die Wüste Nevadas und redete meine Mission stark, ich schaute wieder in den Welten Atlas, und sah dabei das Geld über den Menschen regieren, ich musste in der Wüste frieren, hier fehlt jeder Frieden also muss ich weiter ziehen.


Richtung Norden, wo niemals die Sonne scheint, wo die Nacht niemals endet, wo die Dunkelheit uns Menschen Kerzen anzündet, wo das Abendrot im Ozean verschwindet, dort war ich vor geraumer Zeit, mein Fernweh hat das Finale erreicht, denn dort wo das Abendkleid der Nacht mich Elegant im Polarlicht anlacht, fühl ich mich zum ersten mal eins mit mir selbst, denn am Nordkap starb mein weltlich Wille, ich will in den Sternenhimmel, denn ich weiß dort oben wohnt die liebliche Stille meine liebe und unserer letzter Wille, was gibt es schöneres als eine Nacht voller Sterne, was gibt es besseres als die unendliche Ferne, welche Herausforderung ist grösser als zu greifen nach den Sternen.